Neujahrsbrief – 6.01.2025

Liebe Mitglieder der EGO,

Es ist kaum zu gauben: seit nunmehr 5 Jahren setzen wir, insbesondere unser Vorstandsmit-glied Dr. Silke Eulenstein, uns unermüdlich für die Verwirklichung eines Windparks im Osten von Otterndorf ein. Jedes Jahr sind wir kurz davor, das ganze Projekt fallenzulassen, doch dann kommen wir auch immer wieder einen Schritt weiter: 2023 haben wir (wie berichtet) die Pachtverträge mit den Landeigentümern abgeschlossen, und 2024 haben wir mit Horst Mangels einen Projektierer unseres Vertrauens gefunden. Er entspricht allen unseren Kriterien für eine konstruktive Zusammenarbeit:

  • er lebt hier in der Region und ist mit den hiesigen politischen Entscheidungsträgern gut vernetzt;
  • seit den 70er Jahren hat Herr Mangels Erfahrung mit der Umsetzung von genossen-schaftlich betriebenen Windparks bzw. Bürgerwindparks;
  • er hat uns ein faires Beteiligungsangebot gemacht, falls das Projekt umgesetzt werden kann;
  • und was für uns natürlich extrem wichtig ist: er hat sich bereit erklärt, auf eigenes Risiko die Kosten für die zur Vorbereitung notwendigen naturschutzrechtlichen Gutachten zu übernehmen, auch wenn es an einem seidenen Faden hängt, ob der Windpark überhaupt verwirklicht werden kann.

Obwohl Landrat Herr Krüger bei unserer Generalversammlung 2023 sein Engagement für genossenschaftliche Energieprojekte hervorgehoben hat, gibt der Landkreis leider kein grünes Licht für “unseren” Windpark: aus seiner Sicht ist der Flächenbedarf im Landkreis Cuxhaven durch die vorrangig genehmigten Erweiterungen vorhandener Windparks bereits ausgeschöpft. Seit Januar 2024 ist jedoch die sog. “Gemeinde-Öffnungsklausel” in Kraft, die Kommunen ermöglicht, mithilfe eines gemeindlichen Bebauungsplans die Ausweisung eines Windparks zu ermöglichen, auch wenn vom Landkreis keine Windflächen vorgesehen sind. Durch viel Überzeugungsarbeit und zahlreiche Treffen gibt es inzwischen immer mehr kommunale Politiker*innen und Verwaltungskräfte, die bereit sind, sich für diesen Weg zu engagieren. Denn es ist ja angesichts der leeren Kassen offensichtlich, dass die Umsetzung eines Windparks für die Kommune besonders lukrativ wäre. Die Gespräche laufen noch, und wir sind (noch?) nicht bereit, aufzugeben.

Auch andere Projekte, um die wir uns bemüht haben, sind leider nicht vorangekommen:

die Genehmigung einer Freiflächen-PV-Anlage am Rande des Otterndorfer Industriegebietes (mit der Firma Döhler als möglichem Abnehmer) liegt genauso auf Eis wie eine Freiflächen-PV-Anlage auf private Grundstück mit Edeka als möglichem Abnehmer. Auch die von uns unterstützen Bemühungen der Altstadtbewohner um eine Beratung zur Wärmeversorgung sind nicht finanziert worden. So werden dort immer noch individuelle Gasheizungsanlagen benutzt, da aufgrund der Enge das Einbauen einer Wärmepumpe nicht möglich ist.

Im Oktober haben wir uns mit dem neuen Klimabeauftragten der Samtgemeinde getroffen.  Herr Scheit berichtete uns von der “energiebasierte Territorialbilanz” für die Samtgemeinde, die inzwischen auch veröffentlicht wurde. Quellen für die Bilanz sind Daten der EWE-Netz und des Bezirksschornsteinfegers. So konnte ein CO2-Ausstoß von 7,5 t pro Einwohner pro Jahr ermittelt werden. Angesichts des gesetzlich festgelegten Klimaziels, den CO2-Ausstoß bis 2045 auf 0-1 t zu reduzieren, dürfte unstrittig sein, dass baldmöglichst in der SG Einsparungsmaß-nahmen getroffen werden müssen. Im Zentrum weiterer Aktivitäten des Klimaschutzbeauftragten steht nun eine online-Umfrage zum Thema Klimaschutz, an der jeder Bewohner der Samtgemeinde Land Hadeln, also auch wir Genossenschaftsmitglieder,  bis zum 17.1.25 über den link https://app.maptionnaire.com/q/4en6k2oyk3jl teilnehmen können. 

Zudem haben wir Herrn Scheit die Unterlagen für die 3 oben genannten “Projekte in Warteschleife” zugeschickt, damit er sie ggf. an die Entscheidungsträger der Samtgemeinde weiterleiten kann.

Wie immer danken wir an dieser Stelle Ihnen und Euch allen für Eure Geduld und Eure Unterstützung!

Maria Jarowoy und Silke Eulenstein (Vorstand)