11 Jahre Energiegenossenschaft Otterndorf/Land Hadeln – Generalversammlung mit Landrat Thorsten Krüger


Am 6.9. fand in der Stadtscheune Otterndorf die Generalversammlung der Energiegenossenschaft EGO statt. Trotz Hitze war die Veranstaltung ausserordentlich gut besucht und Aufsichtsratvorsitzende Annelie Warband führte durch die Formalia der Generalversammlung.
Die Jahresbilanz 2022 ist ausgeglichen. Wie auch in den letzten Jahren wurde beschlossen, die
Gewinne in die Rücklagen zu überführen. Auch die Prüfung durch den
Genossenschaftsverband zeigte keine wesentlichen Unregelmäßigkeiten. Mit der Wahl zum
Aufsichtsrat kommt Dr. André Barg als neues Mitglied hinzu, der schon seit zwei Jahren aktiv
an der Entwicklung von Projekten der EGO beteiligt ist.
Nach Beendigung der Formalitäten stellte Vorstandsmitglied Dr. Silke Eulenstein die aktuellen
Projekte der EGO vor: für eine Flächen-PV-Anlage in Otterndorf wurde der Bauantrag gestellt;
für einen möglichen Windpark im Osten von Otterndorf haben 12 Landwirte Nutzungsverträge
mit der EGO abgeschlossen, das Genehmigungsverfahren hat begonnen.
Die Energiegenossenschaft konnte Landrat Thorsten Krüger für einen anschließenden Vortrag
gewinnen.
Krüger hob hervor, wie wichtig ihm die genossenschaftliche Beteiligung bei regenerativen
Energieprojekten im Cuxland sei. Er wolle erreichen, dass bei jedem neu zu errichtenden
Windpark einer ansässigen Bürger-Energiegenossenschaft die Möglichkeit gegeben wird,
zumindest ein oder zwei Mühlen zu erwerben. Darüberhinaus habe er die Vision, dass EnergieProduktionsgenossenschaften entstehen (analog zu Wohnungsbaugenossenschaften), die für
alle Mitglieder einen zahlbaren Strompreis gewährleisten, weil diese Produktionsgenossenschaften nicht ausschließlich an maximalem Profit orientiert wären.
Herr Krüger beschrieb auch die Schwierigkeiten, mit denen der Landkreis zu kämpfen hat, auf
Grund von begrenzten Geldmitteln, unklarer Gesetzeslage, der Gefahr von juristischen Klagen
usw. Ein konkretes Vorgehen bzgl. regenerativer Energieprojekte für den Landkreis konnte er
angesichts fehlender gesetzlicher Rahmenbedingungen daher auch nicht abschließend
vorstellen. Es entspann sich im Anschluss eine rege Diskussion. Nach einem kleinen Umtrunk
anlässlich des mittlerweile 11jährigen Bestehens der EGO wurde die Veranstaltung – motiviert
und positiv gestimmt – beendet.